Schwangerschaft

Die Arbeit im Kreißsaal war eine der schönsten Seiten meiner Tätigkeit in der Klinik. Eine Geburt ist immer wieder ein kleines Wunder. Frauen auf dem Weg dorthin und darüber hinaus zu begleiten, ist ein wesentlicher Teil der Arbeit einer Frauenärztin.

Mit der Feststellung einer Schwangerschaft werden Vorsorgeuntersuchungen gemäß der Mutterschaftsrichtlinie angeboten, um die Risiken für Mutter und Kind während der Schwangerschaft und bei der Geburt so gering wie möglich zu halten.

Bei der ersten Untersuchung werden eine Ultraschalluntersuchung und eine Blutabnahme durchgeführt und der Mutterpass wird angelegt. Die Blutentnahme dient der Bestimmung der Blutgruppe und der Bestimmung von Antikörpern, dem Eisengehalt im Blut und der Rötelnimmunität. Zusätzlich wird auf eine Syphilisinfektion und, wenn Sie einverstanden sind, auf eine HIV-Infektion getestet. Weitere Blutentnahmen im Schwangerschaftsverlauf kontrollieren den Eisenwert und eine Hepatitisimmunität. Bei jeder Untersuchung werden der Blutdruck und das Gewicht gemessen und der Urin untersucht. Beim ersten Mal wird der Urin auf Chlamydien getestet und bei allen folgenden Untersuchungen wird der Eiweiß- und Zuckergehalt im Urin gemessen und bei klinischen Auffälligkeiten ein Harnwegsinfekt ausgeschlossen. Zusätzlich erfolgt eine Beratung zu Ernährung und weiteren Maßnahmen und Untersuchungen, die im weiteren Verlauf der Schwangerschaft sinnvoll sind.

Die Untersuchungen finden bis zur 32. Schwangerschaftswoche alle vier Wochen, danach alle zwei Wochen statt. Ab der 28. Schwangerschaftswoche können CTG-Untersuchungen zur Aufzeichnung der kindlichen Herztöne und einer eventuellen Wehentätigkeit angezeigt sein.

In der Regel werden während der Schwangerschaft drei Ultraschalluntersuchungen durchgeführt: in der 9.-12. Schwangerschaftswoche, in der 19.-22. Schwangerschaftswoche und in der 29.-32. Schwangerschaftswoche.

Diese dienen dem Ausschluss von Fehlbildungen und der Kontrolle eines normalen Wachstums des Kindes.

Zwischen der 25. und 28. Schwangerschaftswoche wird ein Zuckerbelastungstest mit 50 g Glucose empfohlen, um einen Schwangerschaftsdiabetes auszuschließen oder zu entdecken.

Sollte bei Ihnen bei der Blutgruppenuntersuchung ein negativer Rhesusfaktor festgestellt werden, kann bereits ab der 11. Schwangerschaftswoche mit einem nicht-invasiven Pränataltest (NIPT) der kindliche Rhesusfaktor aus dem Blut der Mutter bestimmt werden. Wenn das Kind auch einen negativen Rhesusfaktor hat, kann eine in diesem Fall bisher immer notwendige Rhesusprophylaxe umgangen werden.

Mit dem gleichen Verfahren eines NIPT kann bei Hinweisen auf eine Trisomie und auf Wunsch der Mutter nach einer entsprechenden Beratung eine Trisomie 13, 18 und 21 mit hoher Sicherheit ausgeschlossen werden.

Über diese durch die gesetzliche Krankenkasse abgedeckten Leistungen gibt es noch weitere Untersuchungen und Leistungen, die für Sie sinnvoll oder erwünscht sein können, wie weitere Ultraschalluntersuchungen oder zusätzliche Blut- oder Abstrichuntersuchungen.